Zuerst mal freue ich mich riesig, dass Eveline hier eine schöne Plattform geschaffen hat, dass sich Risikopatienten auch finden und erreichen können. Danke für Deinen Einsatz!
Nun hab ich gestern und heute in meinem Umfeld mit verschiedenen Leuten gesprochen zum Thema. Was muss für die Risikogruppe getan werden und was darf die Risikogruppe eigentlich erwarten.
Ich selber lebe tatsächlich seit 2 Jahren nur in einer sehr, sehr kleinen realen Welt. Darum fand ich es spannend, was Andere dazu zu sagen haben.
Klar, ein Teil der Gesellschaft versteht nicht was wir für ein Problem haben. Da heisst es dann: Zieht doch einfach eine FFP2 Maske an, oder bleibt zuhause.
Der grösste Teil in meinem Umfeld findet es auch fraglich, ob er richtig war die Maskenpflicht überall ausser im ÖV und im medizinischen Bereich abzuschaffen. Die meisten fanden, in den Läden hätte sie bleiben sollen. Einzelne waren sogar der Meinung, dass auch in Restaurants, Fitness, Kino usw. die Maskenpflicht hätte bleiben sollen. Zwei Personen stellten mir die Frage, was ich denn gemacht hätte, wenn ich die Macht dazu gehabt hätte. Sie würden eben schon verstehen, dass der Grossteil der Bevölkerung die Schnautze voll hat.
Ich bin für mich zum Schluss gekommen:
Ich hätte die Maskenpflicht in Schulen, am Arbeitsplatz, in Lebensmittelläden, Apotheken, im ÖV, in medizinischen Einrichtungen und überall da wo ein Mensch nicht freiwillig hin muss beibehalten.
So wie der Grossteil der Menschen froh ist, dass die Massnahmen gefallen sind, bin ich es natürlich nicht.
Allerdings ist mir auch klar, dass nicht ein Grossteil auf eine im Vergleich kleine Gruppe auf alles verzichten und sich einschränken lassen will.
Was ich auch immer wieder zu hören bekam: Ich kenne Personen die der Risikogruppe angehören, die sich von Beginn an nicht sauber an die Schutzmassnahmen gehalten haben und jetzt sogar umgehend die Maske in die Ecke geschmissen haben. Ja sogar Personen die aktuell mitten in einer Chemo stecken usw.
Wir müssen also davon ausgehen, dass bei weeeitem nicht alle Risikopersonen sich auch wirklich schützend verhalten.
Ich persönlich würde auch mit Maskenpflicht in kein Restaurant sitzen usw. Aber wir sehen. Es gibt da verschiedene Abstufungen. Und wer teilt das ein? Sind wir mal ehrlich. Wenn man dadurch profitieren kann, dann sind plötzlich ganz viele der Risikogruppe angehörig. Legt es einem Steine in den Weg, sind es dann doch nicht mehr so viele.
Herr Berset’s Aussage dass sich für die Risikogruppe nichts ändern wird, fand ich auch alles andere als toll. Ja, ich sass vor dem TV und streckte ihm in Gedanken fast schon den Mittelfinger entgegen.
Dann hab ich überlegt. Was hat sich für mich verändert seit dem Fall der Massnahmen?
Ein wichtiger Punkt. Ich kann tatsächlich nicht mehr einfach so einkaufen gehen. Ansonsten im Moment gerade noch nichts. So wie es aber aussieht, muss ich ab April wieder arbeiten gehen. Da muss ich mich dann gut informieren, auf welchen Schutz ich bestehen kann und was ich selber tun muss um mich zu schützen.
Ich persönlich würde mir also wünsche, dass unser Bundesrat hier für glasklare Klarheit sorgt. Worauf kann ein Hochrisikopatient der sich jetzt 2 Jahre isoliert hat zählen? Welche Unterstützung bekommt man?
Da wäre ein Gespräch nötig. Und kein Krieg, Risikogruppe gegen den Rest der Bevölkerung.
Denn ich bin mir sicher, dass ein guter Dialog für mehr Verständnis sorgt, als Streitereien.
Wie seht Ihr das?
Ich würde mich über einen Austausch mit Euch freuen.
Lieber Gruss
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